Genießen Sie die schöne, besinnliche Weihnachtszeit. Mit Tannenbaum, Krippe, Geschenken und köstlichem Gebäck. Und möglichst ohne Stress. Aber woher stammen eigentlich die traditionellen Weihnachtsbräuche bei uns? Und wie feiern Menschen in anderen Ländern und anderer Religionen Weihnachten?
Schon lange, bevor Menschen sich zum Christentum bekannten, wurde die Wintersonnenwende gefeiert als Geburt des neuen Lichtes. Denn das ist der Tag mit der kürzesten Sonnenschein-Dauer. Danach werden die Tage ganz allmählich wieder länger. Die Wintersonnenwende fällt in unserer Kalenderrechnung auf den 21. Dezember.
Dass wir Weihnachten am 25. Dezember feiern, erklären manche Forscher damit, dass im Christentum sogenannte heidnische Feiertage und Feste übernommen und christlich umgedeutet wurden. Damit sollte die Akzeptanz der damals neuen christlichen Religion in der Bevölkerung erhöht werden.
Theologen begründen die Feier der Geburt Jesu Christi am 25. Dezember damit, dass die Verkündigung der Menschwerdung Gottes am 25. März stattfand. Damals verkündigte der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria, dass der Heilige Geist über sie kommen und sie die Mutter des Gottessohnes werden würde. Der 25. März gilt also als „Zeugung“ des Gottessohnes; und 9 Monate später, also am 25. Dezember, wird seine Geburt gefeiert.
Für viele Menschen, die Weihnachten feiern, gehört auch eine Krippe unbedingt mit zur festlichen Dekoration.
Vor allem in Ländern mit Christen ist der Weihnachtsbaum eine Tradition. Doch der Brauch ist noch recht jung. Früher wurden schon grüne Zweige aufgehängt (Eibe, Mistel, Tanne), um sich in der dunklen, kalten Zeit daran zu erinnern, dass das Leben wieder aufkeimen und die Natur wieder grün werden wird. In der Antike wurden zur Wintersonnenwende Bäume zu Ehren des Sonnengottes Mithras geschmückt.
Wann der erste Tannenbaum aufgestellt wurde, ist nicht ganz sicher. Um 1420 soll ein Weihnachtsbaum in einem Freiburger Spital gestanden haben. Andere sagen, dass um 1570 erste Weihnachtsbäume in Zunfthäusern aufgestellt worden seien.
Geschmückt wurde früher mit Nüssen, Äpfeln, Gebäck, Papierschmuck und feinem Flitterwerk aus dünnem Metall. Später kamen dann auch Kerzen aus Wachs an den Baum.
Im Elsass waren ab dem 16. Jahrhundert Weihnachtsbäume in Mode. Doch erst ab 1800 stellten zunächst gutsituierte Bürger Weihnachtsbäume in ihren guten Stuben auf. Und als Adelige auf den Geschmack kamen, begann der Siegeszug des Weihnachtsbaumes über die Königs- und Fürstenhäuser in ganz Europa.
Die Mode, die Tannen mit künstlichen Kerzen statt solchen aus Wachs zu schmücken, stammt aus den USA. Dort fand die Elektrifizierung als erstes eine große Verbreitung.
Und von dort kommt wohl auch die Mode, künstliche Weihnachtsbäume aufzustellen, die wieder verpackt und wieder verwendet werden können. Auch der Baumschmuck wird immer moderner.
Inzwischen ist die „Mode“ des Tannenbaums in vielen Ländern der Erde verbreitet – auch dort, die Menschen keiner oder einer anderen als der christlichen Religion angehören.
Früher war es der Heilige Nikolaus, der am 6. Dezember die Geschenke brachte. Er wurde als Schenkender verdrängt, als Martin Luther den Heiligen Christ Geschenkbringer „einsetzte“. Hintergrund war, dass die Protestanten christliche Heilige nicht in der Form verehren wie die Katholiken. Seitdem bringt das Christkind die Geschenke traditionell zu Weihnachten.
Im 19. Jahrhundert kam dann der Weihnachtsmann, dem Hoffmann von Fallersleben mit dem Text „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ zu einer alten Volksweise bereits 1835 ein Denkmal setzte.
Die Kunstfigur des Weihnachtsmannes vereint Knecht Ruprecht, Nikolaus und Teile der Percht aus vorchristlichen Rauhnacht-Bräuchen in sich. Und er löste nach und nach die christliche Figur des Christkindes ab. Kurz danach begann dann Santa Claus in den USA seinen Siegeszug. Und damit auch begann auch der Siegeszug der Weihnachtsindustrie.
Zum Beispiel Menschen jüdischen oder islamischen Glaubens, die in überwiegend christlich geprägten Ländern leben, übernehmen teilweise Weihnachtsbräuche oder integrieren sie in eigene Feste.
So gibt es zum Beispiel den Begriff Weihnukka, eine Mischung aus Chanukka und Weihnachten. Nach dem jüdischen Kalender, der immer nach dem Mond neu berechnet wird, fällt das Chanukka-Fest nicht selten auf die Weihnachtszeit. Das war zum Beispiel so in den Jahren 2014 und 2016. Und das wird auch 2019 und 2022 so sein. Zu „Weihnukka“ stellen Familien zum Beispiel Tannen auf und schmücken sie mit Weihnachtskugeln, in die Davidssterne eingraviert sind. Auch Geschenke sind üblich.
Berührungspunkte zwischen Christentum und Islam ergeben sich daraus, dass im Koran ausführliche die Geburt Jesu Christi beschrieben wird. Eine knusprige Ente oder Gans zu Weihnachten und Geschenke für die Kinder sind in muslimischen Familien, die in christlich geprägter Umgebung leben, durchaus auch üblich.
Inzwischen feiern Menschen in vielen Ländern weltweit Weihnachten. Sogar dort, wo es Weihnachten sommerlich heiß ist. So sieht man zum Beispiel in Kenias großen Städten Straßenzüge, die zu Weihnachten mit Kunstschnee geschmückt sind. Geflügel gehören zum traditionellen Essen.
In Skandinavien ist es Tradition, dass die Familien möglichst komplett zusammen feiern – nicht nur zur Weihnachtszeit. Es gibt üppige Mahlzeiten und Weihnachtsbier. Es gibt in Skandinavien, zum Beispiel in Schweden, auch die Tradition der Weihnachtswichtel. Diese unterstützen den Weihnachtsmann und bringen Geschenke.
In Finnland beginnt Weihnachten um 12 Uhr damit, dass in Turku der Weihnachtsfrieden für die 12 Weihnachtstage ausgerufen. Die Übertragung dieses Ereignisess schauen sich die Menschen in ganz Finnland an. Nach dem anschließenden Festmahl gehen die Familien zusammen auf die Friedhöfe und schmücken die Gräber ihrer Angehörigen weihnachtlich.
Auch in Asien steht die Familie im Mittelpunkt, und man feiert Weihnachten, wenn möglich, zusammen und auch, wenn man nicht dem christlichen Glauben angehört. Es ist etwa in China Brauch, Zettel mit guten Wünschen für die Angehörigen an den Weihnachtsbrauch zu hängen. Weihnachten ist für viele Asiaten auch eine Zeit, in der besonders auf Gastfreundschaft und Nächstenliebe Wert gelegt wird.
Aus England soll die Tradition stammen, Weihnachtsgrüße auf besonders gestalteten Karten an liebe Menschen oder auch Geschäftspartner zu verschicken. Solche besonderen Karten sind inzwischen nicht nur in anglo-amerikanischen Ländern wie Großbritannien und den USA Tradition, sondern auch hierzulande.
Wie auch immer Sie Weihnachten feiern – das ganze Lofty Team wünscht Ihnen eine frohe und glückliche Zeit!
Der Jahreswechsel ist nicht mehr weit! Wir wünschen Ihnen einen guten Rutsch – und ein glückliches Neues Jahr! Mögen alle Ihre Wünsche in Erfüllung gehen!
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